1977 erblickte ich in Essen das trübe, graue Licht des Ruhrgebietes, meiner Welt.

Wie die meisten Blagen, die hier im Revier aufgewachsen sind, fand ich nichts Besonderes an dem surrealen, schaurig-schönen Antlitz meiner Heimat. Man kannte es ja nur so. Selbst heute noch versuche ich mir vorzustellen, wie es sein muß den Ruhrpott mit ganz fremden Augen, etwa denen eines friesischen Inselbewohners, oder mit dem Panoramaverwöhnten Blick eines Almöhis zu sehen. Ich stelle mir das überwältigend, wahrscheinlich sogar beängstigendn und definitiv erdrückend vor.

 

Wie sehr ich meinen Pott liebe...alles nah, alles da! Nix was es nicht gibt! Interessante Menschen, Arschlöcher und Normalos. Fußall in Reinkultur, Inovative Architektur trifft auf engstem Raum auf epochale Industrieruinen. Und man soll es kaum glauben...sehr viel Grün...

Natürlich...wie oft habe ich den Pott schon verflucht! Wenn man mal wieder das zweifelhafte Vergnügen hat, im alltäglichen Blechlawienenwalzer auf dem Ruhrschnellweg die kunstvoll verzierten Graffitis in aller Seelenruhe gründlich zu studieren. Oder einem die Hecktick der Großstadt zusetzt...die Anonymität der Großstadt einen selbs in Menschenmassen schon mal merkwürdig alleine dastehen lässt.

 

Aber woanders leben??? Wat soll ich denn da? Anderswo is auch Scheiße!!

"Auf Kohle geboren und auf Kohle will ich sterben"